Montag, 13. April 2015

 Psalm 119

 Ich werde dir danken mit aufrichtigem Herzen,
wenn ich die Bestimmungen deiner Gerechtigkeit lerne.  

Deine Anweisungen will ich halten;
verlass mich niemals! (7-8)


 Von ganzem Herzen suche ich dich;
lass mich nicht abirren von deinen Geboten! 

Ich bewahre dein Wort in meinem Herzen,
damit ich nicht gegen dich sündige. (10-11)

 Ich will über deine Befehle nachsinnen
und auf deine Pfade achten (15)


Ja, deine Zeugnisse sind meine Freude;
sie sind meine Ratgeber. (24)


Ich laufe den Weg deiner Gebote,
denn du machst meinem Herzen Raum. (32)


Lehre mich, HERR, den Weg deiner Anweisungen,
dass ich ihn einhalte bis ans Ende.

Gib mir Verständnis, so will ich dein Gesetz bewahren
und es befolgen von ganzem Herzen.

Lass mich wandeln auf dem Pfad deiner Gebote,
denn ich habe Lust an ihm.

Neige mein Herz zu deinen
Zeugnissen
und nicht zur Habgier!

Halte meine Augen davon ab, nach Nichtigem zu schauen;
belebe mich in deinen Wegen!

Erfülle an deinem Knecht dein Wort,
das denen gilt, die dich fürchten.

Wende von mir die Schmach, die ich fürchte;
denn deine Bestimmungen sind gut!

Siehe, ich sehne mich nach deinen Befehlen;
belebe mich durch deine Gerechtigkeit! (33-40)



Und ich will mich erfreuen an deinen Geboten,
die ich liebe.

Ich will meine Hände ausstrecken nach deinen Geboten, die ich liebe,
und will über deine Anweisungen nachsinnen. (47-48)



Bei Nacht denke ich an deinen Namen, o HERR,
und ich bewahre dein Gesetz. (55)


Die Schlingen der Gottlosen umgeben mich,
aber ich vergesse dein Gesetz nicht.

Mitten in der Nacht stehe ich auf, um dir zu danken
für die Bestimmungen deiner Gerechtigkeit. (61-62)



Lehre mich rechte Einsicht und Erkenntnis;
denn ich habe deinen Geboten geglaubt.

Ehe ich gedemütigt wurde, irrte ich;
nun aber befolge ich dein Wort.

Du bist gut und tust Gutes;
lehre mich deine Anweisungen!

Die Hochmütigen haben Lügen gegen mich erdichtet; 
ich [aber] befolge von ganzem Herzen deine Befehle.
Ihr Herz ist stumpf wie von Fett;
doch ich habe meine Wonne an deinem Gesetz.

Es ist gut für mich, dass ich gedemütigt wurde,
damit ich deine Anweisungen lerne. (66-71)


Lass doch deine Gnade mein Trost sein,
nach deinem Wort an deinen Knecht!

Lass mir deine Barmherzigkeit widerfahren, dass ich lebe!
Denn dein Gesetz ist meine Freude. (76-77)


Mein Herz soll sich redlich an deine Anweisungen halten,
damit ich nicht zuschanden werde. (80)


Meine Seele verlangt nach deiner Hilfe;
ich hoffe auf dein Wort (81)


Alle deine Gebote sind Wahrheit;
sie aber verfolgen mich mit Lügen; hilf mir! (86)


Wäre dein Gesetz nicht meine Freude gewesen,
so wäre ich vergangen in meinem Elend.

Ich will deine Befehle auf ewig nicht vergessen;
denn durch sie hast du mich belebt.

Ich bin dein; hilf mir,
denn ich habe nach deinen Befehlen getrachtet!

Die Gottlosen lauern mir auf, um mich zu verderben;
aber ich richte meinen Sinn auf deine Zeugnisse. (92-95)


Wie habe ich dein Gesetz so lieb!
Ich sinne darüber nach den ganzen Tag. (97)


Ich halte meine Füße fern von jedem bösen Weg,
damit ich dein Wort befolge.

Von deinen Bestimmungen bin ich nicht abgewichen,
denn du hast mich gelehrt.

Wie süß ist dein Wort meinem Gaumen,
mehr als Honig meinem Mund!

Von deinen Befehlen werde ich verständig;
darum hasse ich jeden Pfad der Lüge. (101-104)


Ich habe geschworen und will es halten,
dass ich die Bestimmungen deiner Gerechtigkeit bewahren will.

Ich bin tief gebeugt;
HERR, belebe mich nach deinem Wort!

HERR, lass dir doch wohlgefallen die freiwilligen Opfer meines Mundes,
und lehre mich deine Bestimmungen! (106-108)


Deine Zeugnisse sind mein ewiges Erbe,
denn sie sind die Wonne meines Herzens.

Ich habe mein Herz geneigt, deine Anweisungen zu erfüllen,
auf ewig, bis ans Ende. (111-112)


Weicht von mir, ihr Übeltäter,
ich will die Gebote meines Gottes befolgen! (115)


Meine Augen verlangen nach deiner Rettung
und nach dem Wort deiner Gerechtigkeit. (123)


Wunderbar sind deine Zeugnisse;
darum bewahrt sie meine Seele.

Die Eröffnung deiner Worte erleuchtet
und gibt den Unverständigen Einsicht. (129-130)


Mache meine Schritte fest durch dein Wort,
und lass nichts Böses über mich herrschen!

Erlöse mich von der Bedrückung durch Menschen,
und ich will deine Befehle befolgen!

Lass dein Angesicht leuchten über deinen Knecht
und lehre mich deine Anweisungen!

Tränenströme fließen aus meinen Augen,
weil man dein Gesetz nicht befolgt. (133-136)


Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit,
und dein Gesetz ist Wahrheit. (142)


Ich rufe von ganzem Herzen: HERR, erhöre mich;
ich will deine Anweisungen befolgen! (145)


Ich komme der Morgendämmerung zuvor und schreie;
ich hoffe auf dein Wort. (147)


Sieh mein Elend an und errette mich;
denn ich habe dein Gesetz nicht vergessen!

Führe meine Sache und erlöse mich;
belebe mich nach deinem Wort! (153-154)


Wenn ich die Abtrünnigen ansehe, empfinde ich Abscheu,
weil sie dein Wort nicht bewahren. (158)


 Ich lobe dich siebenmal am Tag
wegen der Bestimmungen deiner Gerechtigkeit.

Großen Frieden haben, die dein Gesetz lieben,
und nichts bringt sie zu Fall.

Ich hoffe auf dein Heil, o HERR,
und tue deine Gebote.

Meine Seele bewahrt deine Zeugnisse
und liebt sie sehr.

Ich habe deine Befehle und deine Zeugnisse bewahrt;
denn alle meine Wege sind vor dir. (164-168)


Lass mein Flehen vor dich kommen;
errette mich nach deiner Verheißung! (170)


Ich habe Verlangen nach deinem Heil, o HERR,
und dein Gesetz ist meine Lust.

Lass meine Seele leben, damit sie dich lobe,
und deine Bestimmungen seien meine Hilfe! (174-175)


Sonntag, 12. April 2015

      Belli domique - L.L.

Kalte Worte.
Scharfe Klingen.
Auf Messers Schneide
standen wir
und haben verloren.

Die Sprache
wie wütende Stiere.
Blutende Wunden
in ihrem Fleisch,
nicht auszuhalten.

Böse Zungen
haben uns vergiftet
wie Schlangen.
Kämpften, nach allem,
gegeneinader.

Der Feind,
in hässlichen Fratzen 
zeigte er sich.
Wir haben ihn
gewähren lassen.

Bitte verzeih mir 
meine Schwachheit!
Meine Narben trage ich
in meinem Herzen
mit Wehmut.

Mit Achtung vor unser 
zerbrechlichen Freundschaft.
Werde es verstehen,
nicht klagen
und dich gehen lassen.


Samstag, 11. April 2015

Eras, es, eris  - L.L.

Leg mich hinein in deine Hoffnung
und deck' mich zu mit deinem Wort.
Du bist mir immer gegenwärtig,
zu jeder Zeit an jedem Ort

Du hälst mich fest in deinen Händen,
wiegst mich in deiner Sicherheit.
Und trägst mich über jeden Zweifel,
viel mehr als tausend Fragen weit

All meine Sorgen leg ich nieder,
sie ruhn in deinem hellen Licht.
Und durch das Friedensreich im Geiste
wächst weiter meine Zuversicht.
 
Du stillst die Sehnsucht meines Herzens,
weckst auf den bitter bösen Traum.
Und schenkst mir grenzenlose Freude
wie losgelöst von Zeit und Raum.

Freitag, 10. April 2015

Identität - L.L.

Wer war ich, wenn ich doch jetzt anders bin?
Definiert aus einem anderen, 

das Über-Ich in mir, 
ein fremder Geist.

Ein Hauch wird Wind.
Weht fort mein altes selbst.

Du kennst mich, ich erkenne dich 

endlich

ist gewesen.

Neu geboren, im Wasser getauft.
  Jetzt seh ich klar
 was du bewirkt hast.

Ein Wunder

Abgewaschen alles alte.
Wohin ist es gelaufen?

Versuche mich zu konzentrieren
doch sehe schwarz
für meine Vergangenheit.

Deine Wünsche
sind jetzt Zukunft.

Hand in Hand
in großen Schritten

auf das Leben zu. 

Montag, 6. April 2015

 Alles hat seine bestimmte Stunde,
und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit:

Geborenwerden hat seine Zeit,
und Sterben hat seine Zeit;
Pflanzen hat seine Zeit,
und das Gepflanzte ausreißen hat seine Zeit;

Töten hat seine Zeit,
und Heilen hat seine Zeit;
Zerstören hat seine Zeit,
und Bauen hat seine Zeit;

Weinen hat seine Zeit,
und Lachen hat seine Zeit;
Klagen hat seine Zeit,
und Tanzen hat seine Zeit;

Steineschleudern hat seine Zeit,
und Steinesammeln hat seine Zeit;
Umarmen hat seine Zeit,
und sich der Umarmung enthalten hat auch seine Zeit;

Suchen hat seine Zeit,
und Verlieren hat seine Zeit;
Aufbewahren hat seine Zeit,
und Wegwerfen hat seine Zeit;

Zerreißen hat seine Zeit,
und Flicken hat seine Zeit;
Schweigen hat seine Zeit,
und Reden hat seine Zeit;

Lieben hat seine Zeit,
und Hassen hat seine Zeit;
Krieg hat seine Zeit,
und Frieden hat seine Zeit.

(Pred 3, 1-8)

Samstag, 4. April 2015

Mit Abstand - L.L.

Zugedröhnt

Aus Angst
vor dem Leben
vor dem Misserfolg.

Dann lieber Zugedröhnt

Und nicht versucht
ist doch besser
als zu scheitern.

Zugedröhnt

Dem Leiden überdrüssig
und große Klage
an die Welt.

Dann lieber Zugedröhnt

Als zu denken
zu spüren
den Schmerz.

Klebrig die Gedanken
wie Melasse dunkel 
Doch ein Moment verändert,
macht frei:

Fühlen, schmecken, denken, riechen
mit eigenen Sinnen.

Ich bin
 klar.